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WIFO: Unternehmen sollen bei Frühpensionen zahlen

In Finnland müssen Betriebe die Kosten zum Teil selbst tragen, wenn ihre Mitarbeiter krank werden und deshalb in Frühpension geschickt werden

Die Österreicher gehen deutlich früher in Pension, als es das Gesetz vorsieht. Bei den Versuchen gegenzusteuern, wird zu wenig auf die Verantwortung der Unternehmen geachtet, kritisiert die Pensionsexpertin des WIFO, Christine Mayrhuber im Ö1-Morgenjournal.

Ein Grund für das niedrige Pensionsantrittsalter in Österreich sind die krankheitsbedingten Frühpensionierungen. Doch gerade hier könnte man die Betriebe in die Pflicht nehmen. So geschieht das etwa in den Niederlanden und in Finnland, sagt Mayrhuber. Dort müssen Betriebe die Kosten zum Teil selbst tragen, wenn ihre Mitarbeiter krank werden und deshalb in Frühpension geschickt werden. "Die Firmen haben die Verpflichtung, etwa zwei Jahre die Pensionen ihrer krankheitsbedingt freigesetzten Mitarbeiter selbst zu zahlen. Und sie müssen auch einen höheren Krankenversicherungsbeitrag für die beschäftigten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter leisten."

Vorbild Finnland

Für die Firma wird es sehr teuer, ihre Mitarbeiter in die krankheitsbedingte Frühpension zu schicken. In Finnland habe das dazu geführt hat, dass die Fälle von krankheitsbedingten Frühpensionierungen um 15 Prozent zurückgegangen sind. Auch in Österreich wären solche Anreizsysteme durchaus überlegenswert, sagt die WIFO-Expertin.

(Quelle: derstandard.at, 08.07.2010)

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