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Über 400 Kinder wurden im Vorjahr am Schulweg verletzt

Drei Schüler sind 2009 sogar tödlich verunglückt - Expertin: Erstkassler sind ganz besonders gefährdet

Heute startet auch in Oberösterreich, Salzburg, Tirol, Vorarlberg, Steiermark und Kärnten die Schule wieder. Für viele Kinder heißt es jetzt wieder früh aufstehen, um sich auf den Weg zum Schulgebäude zu machen. Und gerade dieser Weg birgt zahlreiche Gefahren. Im vergangenen Jahr sind laut Kuratorium für Verkehrssicherheit (KfV) über 400 Kinder auf dem Schulweg verletzt worden. Drei Kinder verunglückten sogar tödlich. Vor allem für Erstklasser ist es daher wichtig, den Schulweg frühzeitig zu trainieren, rät die AUVA-Landesstelle Wien den Eltern.

Je besser ein Kind den Schulweg kennt, desto geringer ist das Risiko, Opfer eines Schulwegunfalls zu werden. Für rund 90 Prozent der Wiener Volksschulen gibt es Schulwegpläne im Internet.

"Gerade die Jüngsten sind im Straßenverkehr besonders gefährdet. Wahrnehmung, Motorik sowie Beurteilungsvermögen sind noch nicht so weit ausgeprägt, um Gefahren im Straßenverkehr richtig einschätzen zu können", warnt Judith Wölfl, die Schulwegexpertin des Unfallverhütungsdienstes der AUVA.

Ein Drittel aller Eltern übt den Schulweg mit den Kindern nicht. Am häufigsten gehen Kinder zu Fuß in die Schule - das spiegeln leider auch die Unfallzahlen wider: Bei 60 Prozent aller Schulwegunfälle waren Schüler als Fußgänger unterwegs. "Die meisten Schulanfänger sind am Schulweg zum ersten Mal selbständig unterwegs, denn nur knapp jeder zweite Schüler wird in die Schule begleitet", erklärte Klaus Robatsch, Leiter des Bereichs Prävention im Kuratorium für Verkehrssicherheit (KfV).

Gefahrenstelle Schutzweg
Jeder fünfte Schülerunfall ereignete sich am Schutzweg. Der Zebrastreifen wird in seiner Schutzwirkung häufig überschätzt, da viele Fahrzeuglenker trotz Anhaltepflicht nicht stehenbleiben. Kinder sollten die Straße nur dann queren, wenn sie Blickkontakt mit dem Kfz-Lenker hatten. Wichtig ist es deshalb, mit dem Kind zu üben, erst dann loszugehen, wenn die Fahrbahn frei ist bzw. alle Fahrzeuge angehalten haben

Tipps für das Schulwegtraining
Kinder lernen von ihren Eltern. Gerade im Straßenverkehr sollte man von den ersten Schritten an ein Vorbild sein. Auch wenn es manchmal knapp wird: Ruhe bewahren und alle Vorschriften beachten.

Die sicherste Route zur Schule sollte gemeinsam mit den Kindern festgelegt und eingeübt werden. Bei Überquerungen ist ein möglichst sicherer Übergang auszusuchen - selbst wenn das einen Umweg bedeutet. Ideal sind mit Ampeln und durch Exekutive oder Schülerlotsen gesicherte Überwege.

Bei Fußgängerampeln reicht Grün allein nicht: Immer nach beiden Seiten schauen und auf Abbieger achten. Ein besonderes Augenmerk gilt auch dem Zebrastreifen: Leider sind die weißen Streifen kein Garant für Sicherheit. Hier sollten die Schulanfänger lernen vor der Überquerung immer stehen zu bleiben und erst dann loszugehen, wenn die Straße frei ist oder der Fahrzeuglenker tatsächlich angehalten hat.

In den ersten Wochen sollte das Kind auf jeden Fall noch begleitet werden.

Kostenlose Online-Lernplattform
Wer sich ausgiebig auf den Schulweg vorbereiten will, hat dazu jetzt auch online die Möglichkeit. "Wir wollten den Schulweg kindgerecht darstellen, Gefahrenpotentiale aufzeigen und Unfälle vermeiden", fasst Dana Rothstein, Projekt Managerin bei Schlaue Kids, das Ziel hinter dem ersten Online-Schulweg-Trainer zusammen. Auf www.schlaue-kids.net gibt es insgesamt 14 Verkehrsspiele in 44 - den Schulstufen angepassten - Varianten.

(Quelle: FORMAT online, 13. Spetember 2010)

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