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Was Frauen bei der Altersvorsorge wollen

Frauen gehen speziell mit der Altersvorsorge um: Wenn sie Maßnahmen getroffen haben, dann zumeist nur mit einem Produkt. Punkten kann man bei Frauen weniger mit hohen Renditen, sondern vor allem mit Sicherheit.

Verschiedene Erhebungen zeigen immer wieder, dass Frauen gegenüber Männern bei der finanziellen Altersvorsorge Defizite haben (VersicherungsJournal 5.5.2010, 9.3.2010). Auch die Ergebnisse der aktuellen Studie, die das Meinungsforschungs-Institut YouGovPsychonomics AG für die Standard Life Versicherung erstellt hat, weisen auf diese „Vorsorge-Lücke“ bei Frauen hin.

42 Prozent der Frauen in Österreich haben noch keine Maßnahmen für die finanzielle Absicherung im Alter getroffen. Damit sind ihnen die Herren weit voraus: Denn bei den Männern sind es nur 29 Prozent, die noch keine Schritte zur Altersvorsorge gesetzt haben.

Ein weiterer Unterschied: Wenn sie vorsorgen, begnügen sich 52 Prozent der Frauen mit nur einem Produkt, 38 Prozent fahren „doppelgleisig“ und lediglich zwölf Prozent setzen mit zumindest drei Vorsorgelösungen auf eine breitere Streuung.

Bei Männern verhält es sich deutlich anders: Nur 42 Prozent nutzen lediglich ein Produkt zur Altersvorsorge, 37 Prozent sichern sich mit zwei und über ein Fünftel sogar mit mehr als drei Produkten ab.

Auf Nummer sicher

Bei der Vorsorge gehen Frauen gern auf „Nummer sicher“: Das Produkt ihrer Wahl ist für rund ein Drittel eine Kapitallebensversicherung, 29 Prozent setzen auf eine fondsgebundene Rentenversicherung, 27 Prozent auf einen Bausparvertrag oder andere private Rentenversicherungen. Aktien und Aktienfonds ziehen nur jeweils vier Prozent der Frauen für die Altersvorsorge in Betracht.

Bei Männern setzen im Gegenzug zumindest zehn bzw. 15 Prozent auf Aktien und Aktienfonds. Ganz vorne in der Beliebtheit liegen die fondsgebundene Rentenversicherung mit 41 Prozent und die Kapitallebensversicherung mit 40 Prozent Zuspruch. Dem Bausparer können nur 33 Prozent etwas abgewinnen, anderen privaten Rentenversicherungen nur 20 Prozent.

Wenig Risikoabsicherung durch Streuung

Frauen, die nur in ein Vorsorgeprodukt investiert und somit keine Streuung vorgenommen haben, geben als Grund dafür zu 43 Prozent fehlende finanzielle Mittel an. Bei Männern sind es um glatte zehn Prozent weniger.

„Für einen langfristigen Vermögensaufbau ist es aber absolut notwendig, sein Geld auf verschiedene Anlageformen zu verteilen“, so Mag. Bernhard Fasching, Sales Manager Österreich bei Standard Life. Gerade wenn es um das Thema Sicherheit gehe, wäre die Streuung auf verschiedene Veranlagungsformen eine attraktive Chance, das Risiko von Kursschwankungen zu minimieren und gleichzeitig über das breite Investment die Renditechancen zu erhöhen.

Aber selbst wenn Frauen mehre Vorsorgeprodukte haben, steht nicht unbedingt der Wunsch nach Risikoabsicherung dahinter: Nur ein Viertel nennt das Thema Sicherheit als Grund für die Diversifizierung. Für 39 Prozent hat sich die Streuung bei der Veranlagung eher zufällig ergeben. Die höheren Renditechancen einer diversifizierten Veranlagung sehen nur 34 Prozent der Frauen.

Ganz anders die Männer: 44 Prozent erhoffen sich bei einer breiten Streuung höhere Renditen, Sicherheit ist für 36 Prozent ein Thema und nur bei 23 Prozent ist die Diversifizierung keine Strategie, sondern nur Zufall.

Quelle: versicherungsjournal.at, 17.2.2011

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