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Vorschau 2011: Kranksein wird teurer

Für die Rezeptgebühr, Sozialversicherungsbeiträge und Kuraufenthalte muss man im kommenden Jahr tiefer in die Tasche greifen.

Die E-Medikation soll im Jahr 2011 endlich einen Schritt weiterkommen. Ab dem Frühjahr soll in drei Regionen ein Pilotprojekt starten, das dann bis Jahresende Ergebnisse für ganz Österreich bringen soll. Mit der E-Medikation wird eine Medikamentendatenbank geschaffen, in die alle von Spitälern, Ärztepraxen und Apotheken verordneten bzw. gekauften Arzneimittel aufgenommen werden. Die Medikamente können damit auf unerwünschte Wirkungen und Doppelverordnungen für den Patienten hin überprüft werden.

Das Pilotprojekt zur E-Medikation soll in der Region Wels-Grießkirchen (OÖ), im Bezirk Reutte in Tirol und in Wien Donaustadt im Frühjahr starten. Eigentlich hätte es schon im letzten Herbst beginnen sollen, es verzögerte sich aber vor allem, weil die notwendigen Personal-Schulungen länger als geplant gedauert haben. Bis Jahresende sollen die Ergebnisse evaluiert werden und die flächendeckende Umsetzung in ganz Österreich wird nicht vor 2012 erfolgen.

"Apo-Call" für Blinde

Eine Arzneimittel-Hotline für Blinde startet mit 1. Jänner. Unter der Hotline 1455 will die Apothekerkammer das Projekt "Apo-Call" betreiben. Vor allem Blinde und Sehbehinderte sollen damit rasch und kompetent über Wirkungen, Nebenwirkungen, Wechselwirkungen und die richtige Einnahme von Medikamenten informiert werden. Das Apotheken-Callcenter gibt auch Auskunft über die nächste dienstbereite Apotheke, deren Öffnungszeiten und den Weg dorthin.

Kranksein wird teurer

Ab 1. Juli müssen Bezieher ausländischer Pensionen für diese Krankenversicherungsbeiträge zahlen. Rund 120.000 Personen, die einen Teil ihrer Rente aus dem Ausland beziehen, zahlen derzeit keine Krankenversicherungsbeiträge für den ausländischen Teil ihrer Pension. Ab Mitte des Jahres werden sie wie alle anderen Pensionisten voll zu Kasse gebeten und müssen auch dafür 5,1 Prozent für die gesetzliche Krankenversicherung zahlen.

Befreiung der Rezeptgebühr

Etwas teurer wird im kommenden Jahr auch wieder das Kranksein. Die bereits im November abgebuchte Gebühr für die E-Card bleibt mit zehn Euro zwar unverändert, die Rezeptgebühr wird um zehn Cent auf 5,10 Euro erhöht. Für die Befreiung von der Rezeptgebühr dürfen Alleinstehende ein Einkommen von nicht mehr als 793,40 Euro und Ehepaare nicht mehr als 1189,56 Euro monatlich haben. Chronisch Kranke dürfen als Alleinstehende 912,41 Euro und als Ehepaare 1367,99 Euro an Nettoeinkünften nicht überschreiten, um von der Rezeptgebühr befreit zu sein. Diese Grenzbeträge erhöhen sich pro Kind jeweils um 122,41 Euro.

Höchstbeitragsgrundlage

Höhere Sozialversicherungsbeiträge müssen Menschen mit höherem Einkommen zahlen, weil die Höchstbeitragsgrundlage um 90 Euro auf 4200 Euro steigt. Teurer werden auch Heilbehelfe, der Kostenanteil der Versicherten dafür steigt von 27,40 auf 28 Euro, für Brillen müssen künftig 84 statt bisher 82,20 Euro selbst bezahlt werden.

Selbstbehalt bei Kuraufenthalten

Für einen Kuraufenthalt bzw. Rehabilitation müssen ab 1. Jänner 7 Euro pro Tag dazugezahlt werden bei einem Einkommen zwischen 793,41 und 1374,78 Euro, 12 Euro bei einem Einkommen bis 1956,17 Euro und 17 Euro bei einem darüber liegenden Einkommen. Die Zuzahlungen sind höchstens für 28 Tage pro Kalenderjahr zu leisten.

(Quelle: diepresse.com, 20.12.2010)

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