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Studie: Österreich ist Land der Frühpensionisten

Österreichische Männer gehen im Schnitt mit 58,9 Jahren in Pension. Noch früher scheiden nur die Luxemburger aus dem Arbeitsleben aus. Am längsten arbeiten die Mexikaner.

Die Österreicher gehen im internationalen Vergleich fast am frühesten in Pension. Das hat die OECD-Studie "Renten auf einen Blick" ergeben, die am Donnerstag in Paris präsentiert wird.

Demnach scheidet der österreichische Mann durchschnittlich mit 58,9 Jahren aus dem Arbeitsleben. Nur noch die Luxemburger Herren mit 57,2 gehen früher in den Ruhestand. Die Frauen gehen mit 57,5 in Pension, wobei hier die Slowakinnen (56,2) Österreich vor dem letzten Platz bewahren.

Mexikaner arbeiten am längsten

Am anderen Ende der Skala finden sich die Mexikaner, die erst mit 72,2 (Männer) bzw. 69,5 Jahren das Arbeitsleben verlassen. In Europa wird in Island (69,7 Männer bzw. 65,3 Frauen) am längsten gearbeitet. Auch Portugal, Schweden Schweiz und Norwegen und Dänemark liegen über dem OECD-Schnitt von 63,6 bei Männern und 62,4 bei Frauen.

Deutlich unter dem OECD-Schnitt liegt Österreich auch, was die Beschäftigung älterer Arbeitnehmer betrifft. Gerade einmal 59,4 Prozent der 55 bis 59-Jährigen stehen noch im Arbeitsleben. In Deutschland sind es über 70 Prozent und in der Schweiz sogar 80. Der OECD-Schnitt liegt bei knapp 64 Prozent.

Insgesamt hält die OECD fest, dass die in den überprüften Ländern gesetzten Maßnahmen nicht ausreichen werden, um den Druck der Bevölkerungsentwicklung auf die nationalen Rentensysteme auszugleichen. Die Organisation erinnert daran, dass 1950 Männer erst mit 64 und Frauen mit 63 die Pension antraten. Trotz aller gesetzten Maßnahmen wird dieser Wert im OECD-Raum bei Frauen erst 2020 und bei Männern gar erst 2040 wieder erreicht.

"An längerer Arbeit führt kein Weg vorbei"

OECD-Rentenexpertin Monika Queisser folgert: "An einem längeren Arbeitsleben führt kein Weg vorbei." Manche Rentensysteme gäben immer noch erhebliche Anreize zu einem vorzeitigen Ruhestand, etwa eine Frührente ohne nennenswerte Abzüge, wie es sie auch in Österreich mit der Hacklerregelung gibt.

Als weiteres Problem macht die OECD die Altersdiskriminierung aus, die unter anderem durch die höheren Gehälter älterer Arbeitnehmer ausgelöst wird: "Es ist also zu fragen, ob Lohnsteigerungen, die ausschließlich auf dem Alter der Angestellten basieren, sinnvoll sind", heißt es in den Schlussfolgerungen zu dem Report.

Quelle: diepresse.com, 17.3.2011

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