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RBI: Analysten erwarten rückläufige Risikovorsorge

Wien - Für die am Donnerstag zur Veröffentlichung anstehenden Zahlen der Raiffeisen Bank International (RBI) für das erste Quartal 2011 erwarten die Analysten der Erste Group, UniCredit und Berenberg Bank im Schnitt einen Nettozinsertrag von 888,3 Mio. Euro und einen Provisionsüberschuss von 364,3 Mio. Euro. Das Ergebnis vor Steuern dürfte sich den Erwartungen nach auf 352,2 Mio. Euro belaufen, während sich die Kreditrisikovorsorge mit 265,5 Mio. Euro im Vergleich zum Vorjahreszeitraum rückläufig präsentierten sollte.

Die Analysten der UniCredit erwarten neben geringeren Kreditrisikokosten einen zweiprozentigen Rückgang des Nettogewinns. Zur Erklärung dient das Vorjahresquartal. Hier zeigten sich sowohl die Gewinne aus Handelsgeschäften als auch Erträge und Kosten aufgrund von Neubewertungen bei Derivaten und Finanzinvestitionen von ihrer volatilen Seite. Die Analysten der Berenberg Bank weisen darauf hin, dass die zurückgerechneten Werte für das Auftaktquartal 2010 durch ein sehr gutes Handelsergebnis gekennzeichnet waren und damit die erreichten Ergebnisse des ersten Quartals 2011 verzerren könnten. Einen weiteren Faktor stellen den Experten zufolge negative Sondersteuereffekte dar, die auf verdeckte Bewertungsgewinne im Auftaktquartal zurückgeführt werden könnten.

Aufgrund des größeren Kreditbuches könne mit einem Anstieg des Nettozinseinkommens von vier Prozent gerechnet werden, so die UniCredit. Auch die Provisionseinnahmen aufgrund eines verbesserten Wertpapiergeschäftes sollten sich auf jährlicher Basis um satte 17 Prozent erhöhen. In punkto Kostenentwicklung dürfte im ersten Quartal die Bankenabgaben in Österreich und Ungarn diese negativ beeinflussen. Die RBI selbst rechnet mit einer Belastung von 130 Mio. Euro.

Die Risikovorsorge sollte ihren fallenden Trend beibehalten, bewege sich langfristig jedoch weiterhin auf einem hohen Niveau. Das sei den Analysten zufolge jedoch darauf zurückzuführen, dass sich das makroökonomische Umfeld in einigen Ländern erst kürzlich zu verbessern begann. Die Risikovorsorge wird auch von der Berenberg Bank niedriger als in der Vorjahresperiode erwartet, jedoch etwas höher als im vierten Quartal 2010. Den Analysten der Erste Group zufolge sollte eine Reduktion der Risikovorsorge vor allem aufgrund der verbesserten Kreditqualität eintreten. 2010 hatte die RBI die Kreditrisikokosten auf 1,194 Mrd. Euro fast halbiert.

Auch eine Kapitalerhöhung im Rahmen der neuen Regulierungsvorschriften von Basel III war bei den Experten der Berenberg Bank ein Thema: Sie sind von der Notwendigkeit dieser überzeugt. Im Gegensatz dazu hält die Erste Group diese für nicht notwendig. Dennoch betonten sie, dass der Markt höhere Anforderungen als die von den Regulierungsbehörden aufgestellten Mindestreserven verlangen könnte, die dann wiederum im Wettbewerb um Kapital auch erfüllt werden müssten.

Quelle: derstandard.at, 25.5.2011

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