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Krankenkasse empfiehlt Privatversicherung

Zum Höhepunkt der Winterurlaubssaison warnt die Niederösterreichische Gebietskrankenkasse: „Damit ein Schiunfall nicht zu einem finanziellen Problem wird, ist zu empfehlen, auf privater Basis entsprechende Vorsorge zu treffen!“

Die Sozialversicherungs-Experten warnen in einer öffentlichen Stellungnahme mit allem Nachdruck: „Schiunfälle können unter Umständen zu einem teuren Spaß werden. Besonders dann, wenn eine aufwendige Rettungsaktion notwendig ist.“

So wenig wird abgegolten

Die Leistungen der Krankenkassen werden, so heißt es, vielfach überschätzt, sind aber in den meisten Fällen wesentlich geringer, als dies die Wintersportler glauben, wie einige konkrete Beispiele zeigen.

  • Bei Sport- und Touristikunfällen sind Bergungskosten sowie die Kosten der Beförderung vom Berg ins Tal laut Gesetz keine Leistungen der gesetzlichen Krankenversicherung. So bezahlt die NÖGKK bei einer Knieverletzung oder einem Beinbruch nur den Krankentransport mit dem Rettungswagen in das nächstgelegene geeignete Krankenhaus, nicht jedoch die Bergungs- und Beförderungskosten ins Tal mit Akja, Schi-Doo etc.
  • Grundsätzlich kommt die Krankenversicherung auch nicht für die Kosten für den Heimtransport vom Urlaubsort zum Wohnort auf.
  • Bei anderen Kosten, die sich zum Beispiel für ärztliche Hilfe, Krankenhausaufenthalt, Versorgung mit Heilbehelfen wie Krücken und ähnlichem ergeben, ist eine Kostenübernahme der Kasse nur bei Vertragseinrichtungen der Krankenversicherungs-Träger möglich.
  • Wer sich anderswo behandeln lässt, erhält von der Kasse lediglich eine Kostenerstattung in Höhe von 80 Prozent des jeweiligen Vertragstarifes. Die Krankenkasse: „Der Verletzte muss aber mitunter mit hohen Restkosten rechnen.“
  • Besonders teuer kann es werden, wenn der verletzte Sportler mit dem Hubschrauber geborgen wird. Vor allem dann, wenn der Flugtransport medizinisch nicht begründet, aber wegen des Geländes notwendig war und der Transport zum Krankenhaus auch mit dem Rettungswagen möglich gewesen wäre. Dann muss nämlich der Verletzte die Kosten zur Gänze selbst tragen. Bei sehr schweren Unfällen, bei denen womöglich Lebensgefahr besteht, übernimmt die NÖGKK dagegen einen Teil der Kosten.

Durchschnittskosten von 3.000 Euro

Allerdings warnt Mag. Xaver Wölfl, Leiter des Kundengruppen-Managements der österreichischen Allianz-Gruppe: „Rund 6.000 verletzte Personen müssen pro Jahr mit dem Hubschrauber von der Piste geborgen werden, was im Durchschnitt etwa 3.000 Euro kostet. Die Sozialversicherungs-Träger erkennen aber nur knapp ein Fünftel aller Flugrettungseinsätze an und übernehmen selbst dann nur weniger als ein Drittel der Kosten!“

Angesichts des finanziellen Risikos gibt die Niederösterreichische Gebietskrankenkasse den Rat, „auf privater Basis entsprechende Vorsorge zu treffen, beispielsweise über eine private Unfallversicherung, Kreditkarte, Mitgliedschaft beim Alpenverein, bei den Naturfreunden, der Bergrettung etc.“

Dr. Peter Wilk, Leiter der Abteilung Kranken- / Unfallversicherung bei der Generali Versicherung AG, zu den Leistungen der privaten Unfallversicherung: „Sie bietet neben der Auszahlung eines Unfallkapitals zur Finanzierung von Wohnungsumbau, Heimhilfe etc. und der Erstattung der Kosten für Bergung, Therapie und Rückholung auch Taggeld- und Spitalsgeldleistungen sowie eine individuell vom Einkommen unabhängig frei wählbare Unfallrente.“

Quelle: versicherungsjournal.at, 08.02.2011

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