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Budget-Alarm: Pensionszuschuss steigt auf 4,3 Milliarden

Der staatliche Zuschuss auf Pensionen wird heuer auf 4,3 Milliarden Euro steigen. 2003 waren es noch 2,2 Milliarden. In dem neuen Betrag sind die Beamten- und andere Sonderpensionen noch nicht einmal eingerechnet. Für den OECD-Analysten Christopher Prinz ein alarmierendes Zeichen. Seit 20 Jahren würde sich das Pensionsantrittsalter im Durchschnitt nicht ändern, sagte Prinz im Ö1-Morgenjournal. Männer gehen im Durchschnitt mit 59, Frauen mit 58 Jahren in Pension. Prinz fordert Einschnitte bei der Hacklerregelung und ein höheres Pensionsantrittsalter. "So wie es derzeit geregelt ist, ist es nicht finanzierbar", warnt der Experte. Die Reformen der letzten Jahre seien nur theoretischer Natur gewesen, da die Politik genug Schlupflöcher wie die Hacklerpension eingeführt habe. Sie müsste gestrichen werden. Prinz dazu direkt: "Die Hacklerregelung hätte nie eingeführt werden sollen."

System nicht mehr finanzierbar

Durch das gleich bleibende Pensionsantrittsalter ergibt sich noch ein Problem. Dadurch, dass die Lebenserwartung "explodiert" sei, sei die Zahl der Jahre in Pension drastisch gestiegen, während die der Erwerbstätigen abnehme. Die Österreicher müssten daher länger im Arbeitsmarkt bleiben, wenn das System noch finanzierbar bleiben soll, erklärt Prinz. Wenn nichts geändert wird, könnte der Plafond in fünf bis acht Jahren erreicht sein. Das Pensionsantrittsalter müsste um drei bis vier Jahre erhöht werden.

Schlupflöcher entfernen

Aufgrund der Wirtschaftskrise herrsche eine "ungünstige Arbeitsmarktsituation", sagt Prinz. Daher sei es auch eine ungünstige Situation für eine Pensionsreform. Wobei er der Ansicht ist, dass ein größerer Umbau gar nicht nötig sei. Vielmehr sollten die vielen Schlupflöcher geflickt werden. Das Basissystem sei schon in Ordnung, so Prinz.

(Quelle: Die Presse, 14.06.2010)

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