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Anträge auf Pensions-Nachkauf mehr als verdoppelt

Mit Anfang 2011 wurde das Nachkaufen von Pensionszeiten empfindlich teurer - Boom startete mit Budgetbegleitgesetz

Wien - Die Österreicher wollen ihre Pension offenbar möglichst billig haben. Angesichts der Bestimmung im Budgetbegleitgesetz, wonach ab 2011 die Kosten für den Nachkauf von Schul- und Studienzeiten massiv ansteigen, hat in den letzten Monaten des Vorjahres ein regelrechter Kaufrausch eingesetzt. Wie der Sprecher der Pensionsversicherungsanstalt, Johannes Pundy, auf Anfrage der APA mitteilte, trudelten 2010 gesamt 31.000 Anträge ein, im Jahr davor waren es gerade einmal 14.000.

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Insgesamt kann man drei Schul- und sechs Studienjahre nachkaufen, um frühzeitig in den Ruhestand zu kommen. Relevant ist das derzeit vor allem für die Hacklerregelung, in die man nach 45 (Männer) bzw. 40 (Frauen) Versicherungsjahren einsteigen kann, um mit 60 bzw. 55 die Pension abschlagsfrei antreten zu können. Dies ändert sich allerdings 2014, da werden nachgekaufte Pensionszeiten nicht mehr angerechnet sondern nur noch tatsächliche Arbeitszeiten. Interessant bleibt der Nachkauf dann noch für die normale "Korridor"-Frühpension, für die man 37,5 Versicherungsjahre braucht.

Fast 1000 Euro pro Monat

Die Kosten für den Nachkauf der Zeiten sind jedenfalls über den Jahreswechsel gewaltig gestiegen. Mussten bis 31. Dezember für Schulzeiten 312,36 und für Studienzeiten 624,72 Euro monatlich bezahlt werden, sind es seit dem Neuen Jahr jeweils 957,60 Euro. Dazu kommt noch ein (schon früher geltender) weiterer gestaffelter Malus, wenn die Zeiten erst nach dem 50. bzw. 55. Lebensjahr erworben werden.

Entsprechend groß war der Ansturm, was den Nachkauf noch im Jahr 2010 angeht. Sobald die Pläne zur Verteuerung Ende Oktober bekannt wurden, stieg die Zahl der Anträge etwa auf das dreifache, heißt es aus der PVA. In den letzten Dezember-Tagen gab es sogar das Fünffache an Ansuchen im Vergleich zu "normalen" Zeiten. Alleine zwischen Weihnachten und Neujahr wurden nochmals 2.200 Anträge gestellt.

Ein Antrag bedeutet freilich noch nicht, dass die Zeiten tatsächlich nachgekauft werden. Zunächst kommt es zu einem Beratungsgespräch mit der PVA, wo erst die Rahmenbedingungen und der Nutzen abgeklärt werden. Danach entscheidet sich erfahrungsgemäß ein größerer Teil der Antragssteller, doch von einem Nachkauf abzusehen. Dauern wird die Bearbeitung der Anträge durch den großen Ansturm wohl den Großteil des heurigen Jahres.

Quelle: derstandart.at, 11.Jänner 2011)

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